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Auf Wiedersehen, lieber Dieter!

Danke, Dieter! In diesem Sinne hat bsw-Präsident Dietmar Rogg heute den ehemaligen und langjährigen Verbands-Geschäftsführer Dieter C. Rangol in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Im Rahmen des Abendevents der bsw-Jahrestagung sagten die Mitglieder dem Frankreich-Fan Dieter “Merci” und würdigten seine Verdienste mit donnerndem Applaus und Standing Ovations. Dietmar Rogg fand in seiner Laudatio die folgenden Worte, die von den passenden Bildern begleitet wurden.

“Meine Damen und Herren, es gibt kaum eine Person in der Schwimmbadbranche, die so bekannt ist wie Dieter Rangol. Der ehemalige Geschäftsführer des bsw hat sich durch sein jahrzehntelanges Engagement in unserem Wirtschaftszweig einen Namen gemacht. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch international.

Da sich Dieter entschieden hat, in den Ruhestand zu gehen, wollen wir heute „Auf Wiedersehen“ sagen. Aber bevor wir das tun, wollen wir vor allem „Danke“ sagen. Danke, lieber Dieter, für Deinen unermüdlichen Einsatz. Danke für Deine vielen guten Ideen, für Deine Energie und Ausdauer und für Deine wertvolle Arbeit, mit der Du die Branche nach vorne gebracht hast. Du hast nie aufgegeben, auch wenn sich die ein oder andere Debatte mal unnötig in die Länge gezogen hat.

Nein, Du bist immer am Ball geblieben – und das manchmal bis zur Erschöpfung.

Du hast Dich durch langweilige Normungssitzungen gequält.

Du hast die Contenance stets bewahrt, auch wenn es nicht immer ein Vergnügen war. Du hast aus mancher schwer zu moderierenden Runde am Ende doch noch ein Ergebnis herausgeholt.

Aber vor allem hast Du mit Deinem Humor und Deiner rheinischen Art immer gute Laune und Optimismus verbreitet.

Als überzeugter Kölner hast Du zudem auch den bsw an die närrische 5. Jahreszeit herangeführt, so dass der Besuch einer Karnevalssitzung mittlerweile ein fester Bestandteil des Verbandsjahres ist.

Aber bevor wir unsere Verbandsleistungen mit solchen Festen krönen konnten, hast Du gemeinsam mit vielen Ehrenamtlern den Grundstein des heutigen Verbandslebens gelegt. Dass wir Veranstaltungen wie unsere Infotage, unsere Konferenz, unsere Seminare und Events wie das heutige haben – dazu hast Du entscheidend beigetragen. Und dafür gilt Dir unser aller Dank.

Dabei ist Dieter eher zufällig in die Schwimmbadbranche gekommen. Er war in den 1980er Jahren Referent beim Handelsverband Deutschland, als eines Tages  im Jahr 1986 sein Chef an die Tür klopfte und sagte: „Junger Mann, ab morgen betreuen Sie bitte noch einen weiteren kleinen Handwerker-Verband, den wir aufgenommen haben. Er heißt BFST. Es handelt sich um irgend so einen Schwimmbadclub.“ Dieter zeigte sich einverstanden, obwohl er eigentlich keine Wahl hatte. Schließlich war das eine Anweisung seines Vorgesetzen.

Aber wie es so seine Art ist, ging er positiv an die neue Aufgabe heran. Er traf sich mit Joachim Fraatz, dem damaligen Präsidenten des BFST, des Verbandes der Schwimmbadbauer. Schnell fand sich Dieter in seiner neuen Funktion zurecht. Und bald kannte man ihn auch beim BSSW. Das war der Verband, in dem die Poolindustrie damals organisiert war. Dieter machte sich nämlich oft im Sinne der ihm anvertrauten Schwimmbadbauer den Spaß, gegen die Hersteller zu wettern. Natürlich nie wirklich böse, sondern eher mit einem Augenzwinkern. Aber dadurch kannten ihn nicht nur die Handwerker, sondern auch die Industrie wusste, wer er war.

Und als man sich im Jahr 2000 entschloss, aus zwei Verbänden einen, den heutigen bsw, zu machen, da war klar, wer Geschäftsführer werden sollte: Dieter Rangol.

Er hat nicht nur den Prozess grandios gemeistert, zwei Verbände zu verschmelzen. Er hat auch sonst mit seiner verbindenden Art immer wieder unterschiedliche Menschen, Positionen und Meinungen  zusammengebracht. Und solch eine Fähigkeit ist in einem Verband von unschätzbarem Wert. Denn hier treffen sich Mitbewerber und Konkurrenten, die sich nicht immer wohl gesonnen sind.

Lieber Dieter, dass wir hier so friedlich zusammen sind, dass wir zusammen feiern, dass der Verband lebt und dass man zu seinen Veranstaltungen gerne kommt, das ist auch Dein Verdienst.

Es gibt viele Angebote, die in Deiner Ära entwickelt wurden. Eines davon ist die aquanale, eine Messe, die Du mit weiteren Akteuren aus der Branche und der Koelnmesse 2003 ins Leben gerufen hast.

Aus dem kleinen Pflänzchen ist eine international bedeutende Messe geworden, die von Mal zu Mal gewachsen ist.

Gewachsen sind auch die Netzwerke, in die Dieter den bsw eingebunden hat. So spielt der bsw heute eine wichtige Rolle im Rahmen des europäischen Schwimmbadverbandes EUSA, den Dieter entscheidend mitgeprägt hat.

Dieter hat immer groß gedacht, um die Branche weiter zu entwickeln. 2017 hatte er die Idee, ein weltweites Netzwerk von Poolexperten zu organisieren. Daraus ist die WAPSA, die Welt-Allianz der Schwimmbadverbände entstanden. Sogar in Australien, Südafrika und Kanada hat man Dieters Initiative geschätzt und unterstützt. Die WAPSA ist mittlerweile eine feste Größe auf internationalem Schwimmbadparkett.

Dieter ist ein Mann von Welt, aber er ist immer auf dem Teppich geblieben. Und manchmal hat er auch Teppiche transportiert. Er packt an und macht, was zu erledigen ist. Er kann vieles und ist vielseitig begabt.

Wir haben ihn als Moderator von Veranstaltungen gesehen.

Wir haben ihn als Highlight von Talkrunden erlebt und manch einer wird gedacht haben, an ihm ist ein Markus Lanz verloren gegangen.

Wir haben ihn an Vorstandstischen, bei Pressekonferenzen und auf Podien immer souverän und redegewandt wahrgenommen.

Wir haben ihn als Festredner, als Ansager und als Conférencier geschätzt.

Auch als Showmaster machte er stets eine gute Figur.

Wir haben mit ihm tiefgründige Gespräche geführt, denn es gibt ja immer was zu besprechen.

Wir haben ihn bei der Völkerverständigung und dem Ausbau internationaler Kontakte gesehen.

Und er hat mit dem Who is Who der Politik kommuniziert.

Er hat Gremien und Ausschüsse geleitet,

… debattiert, für gute Stimmung gesorgt, sich fachlich eingebracht und sich auch manches Mal in Rage geredet. Denn er brannte für die Sache.

Er war immer konzentriert dabei – egal, worum es ging. Selbst technischen Feinheiten widmete er seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit.

Dieter hat Pressetermine absolviert, wenn Mitglieder den Support durch den bsw wünschten.

Er hat Torten überreicht, kam als Grußwort-Sprecher und Gratulant zu Firmenjubiläen,

und er war immer für die Mitglieder da – ganz egal, worum es ging.

Dieter war interessiert am Diskurs und fand den Austausch unterschiedlicher Sichtweisen spannend. Er hat die Meinung anderer gelten lassen, aber seine Positionen vertrat er mit Überzeugung.

Dieter war ein echter Teamplayer. Er hat sich dafür eingesetzt, auch andere wachsen zu lassen. Vor allem hat er immer daran gedacht, das große ehrenamtliche Engagement zu stärken, das wir im bsw haben.

Schließlich wurde auch er geehrt – zwar nicht mit dem Bundesverdienstkreuz, aber mit einer ähnlich wertigen Auszeichnung – nämlich mit dem Personality-Award der Branche, dem Strebel Preis von Schwimmbad & Sauna.

Manche nennen ihn auch Mr. Social Media. Denn er hat vor einigen Jahren damit angefangen, die Branche für die Online-Welt zu öffnen. Dieters Wirken war aber nicht immer für alle sichtbar. Vieles machte er auch hinter den Kulissen – wie zum Beispiel seine Tätigkeit als Chefredakteur unseres Pool-Magazins, sein Texten von Positionspapieren und das Recherchieren von Themen und Trends.

Er hat immer wieder Ideen und Impulse gesetzt und konnte auch mit Gegenwind gut umgehen.

So ist beispielsweise das Gütesiegel Pool Plus auch im Wesentlichen auf sein Engagement zurückzuführen. In den vergangenen Jahren, nachdem er die Geschäftsführung abgegeben hat, hat er weiterhin seine Energie und Kreativität in unsere Projekte gesteckt. Sei es in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in der politischen Kommunikation, beim Eventmanagement, im Seminarwesen oder in den bsw-Ausschüssen. Dieters Stärken lagen aber nicht nur im Fachlichen. Charmant und galant war er immer, und daher war er nicht nur bei den Herren, sondern auch bei den Damen äußerst beliebt.


Dieter war durchaus auch praktisch begabt.


Und auch sehr serviceorientiert, insbesondere, wenn es darum ging, unser Ehrenamt zu wertschätzen.


Gut, das ein oder andere war auch gespielt. Denn ein gewisses schauspielerisches Talent kann man ihm nicht absprechen. Legendär waren auch seine Zeichnungen, die er während diverser Sitzungen anfertigte. Hier sieht man, wie er seinem Nebenmann sagen wollte, dass jemand im Tal der Ahnungslosen sitze.

Aber was immer geschehen ist, zu einem Spaß, war er immer aufgelegt.

Lieber Dieter, oft warst Du für den bsw auf Achse, und sehr oft auch in Paris, um Termine beim französischen Normungsinstitut Afnor wahrzunehmen.

Wir wissen, dass Du gerne in Frankreichs Hauptstadt bist. Und vor allem wissen wir, dass Du es viel schöner findest, ohne Normungsverpflichtungen in Paris zu sein. Dafür hast Du nun Zeit. Denn Du hast Dich entschieden, dem bsw Lebewohl zu sagen, deine Zeit nun verstärkt Deiner Familie, Deinen Kindern und Enkelkindern sowie Deinem Fußballclub, dem 1.FC Köln zu widmen. Er wird Deine Unterstützung dringend brauchen. Auch wenn Dein großartiger Einsatz unbezahlbar ist, so haben wir eine kleine Aufmerksamkeit für Dich besorgt, und zwar einen Gutschein für Dein Pariser Lieblingshotel.
Aber damit Du nicht einfach so im übertragenen Sinne Deinen Hut nimmst, haben wir Dir den passenden Hut besorgt [Dieter bekam eine Baskenmütze]. Savoir vivre – sagt der Franzose. Und ich füge im Namen des bsw hinzu: Genieß das Leben und den neuen Lebensabschnitt! Wir freuen uns, wenn Du uns mal wieder besuchen kommst. Du bist uns jederzeit herzlich willkommen. Au revoir, auf Wiedersehen, merci bien und vielen Dank, lieber Dieter!”

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