„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin …“ – dieser fröhliche Ausruf stammt aus dem Fußball, aber auch die Schwimmbadbranche war volle Freude, mal wieder in der Hauptstadt zu sein. Denn der bsw hatte zur Konferenz ins Maritim pro arte in der Friedrichstraße geladen, das zu DDR-Zeiten Interhotel Metropol hieß. Heute kaum vorstellbar, dass unweit des Tagungsortes die Mauer verlief, die Ost- von Westberlin trennte. Zum Glück ist die Stadt wieder vereint und „Checkpoint Charlie“, „Tränenpalst“ & Co. sind nur noch historische Sehenswürdigkeiten, die die Teilnehmer der bsw-Konferenz trotz eines gut gefüllten Tagungsprogramms besichtigten. Die „Poolpeople“ sind halt vielseitig interessiert und haben „das große Ganze“ im Blick. Das spiegelte auch die Agenda des zweitägigen Kongresses wider. Neben Brancheninformationen konnte man weiterreichende Themen von nationaler oder globaler Bedeutung finden.
Den Anfang der Vortragsreihe machte Marcel Dresse von B + L Marktdaten mit einem Blick in die aktuelle Situation der Schwimmbadbranche. Er präsentierte die gerade erhobenen Daten des privaten Schwimmbadmarktes in Deutschland. Die Gesamtergebnisse der Studie erhalten alle bsw-Mitglieder nun im Nachgang der Veranstaltung, um alles im Detail noch mal nachlesen zu können. Lesen bildet schließlich. Deshalb gab es für jeden Gast auch das Buch „Die große Energiekrise – und wie wir sie bewältigen können“, verfasst von Professor Dr. Fritz Vahrenholt, der ebenfalls zu den Referenten gehörte, und mit seiner Präsentation faktenorientiert zur Energiesituation aufklärte sowie Lösungsvorschläge unterbreitete. Der ehemalige Hamburger Umweltsenator, promovierte Chemiker und erfahrene Energie- und Klimaexperte wusste nicht nur, wovon er fachlich sprach, dem Vernehmen nach ist er auch privat ein großer Freund von Produkten unseres Wirtschaftszweiges.
Damit das so bleibt und auch alle anderen weiterhin Freude an ihren Pools haben, werden in regelmäßigen Abständen die einschlägigen Regelwerke überarbeitet. Das ist auch mit der zentralen Norm zur Wasserqualität, der DIN 19643, geschehen. Um alle auf den neuesten Stand zu bringen, stellten Thomas Beutel von Lutz-Jesco und Alexander Reuß von Ospa Schwimmbadtechnik die Änderungen des Standards vor. „Des Standards“ ist Genitiv.
Und dieser stand am Ende des ersten Veranstaltungstages im Fokus. Bastian Sick, Autor des Buches „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, nahm die Besonderheiten der deutschen Sprache humorvoll in den Blick. Lachen ist immer gut – gerade in herausfordernden und krisengeplagten Zeiten! Es gibt ja genug Ernstes, mit dem man sich befassen muss. Dazu gehört beispielsweise die Wassersituation in Deutschland, die für uns von zentralem Interesse ist. Denn ohne Wasser keine Schwimmbäder. Michael Reinders von der figawa war gekommen, um die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung zu erläutern und den aktuellen Diskussionsstand wiederzugeben.
Das Thema wird uns wohl noch länger beschäftigen, ebenso wie es auch der Fachkräftemangel tut. Diesem entgegen zu wirken – dafür brachten Alexandra Helena Eckerle und Felix Eckerle von jobbuddy kreative Ideen mit. Sie zeigten, wie man heute Personal findet und dafür insbesondere auch die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke nutzt. An Social Media kommt man nicht mehr vorbei. Muss man ja auch nicht, insbesondere, wenn man sich klarmacht, welche Möglichkeiten facebook, instagram & Co. bieten. Diese erläuterte Mirjam Schrepler von FuZu Marketing im Nachmittags-Workshop des zweiten Eventtages, der parallel zum Seminar „Technik-Normen-Recht“ mit Frank Eisele von WWS Eisele lief. Hier gab es praxisnahes Wissen „frisch von der Baustelle“ mit Tipps zu technischen Besonderheiten und juristischen Fragestellungen. Damit man sich möglicher Probleme bewusst wird, bevor sie entstehen.
Um die eher unterbewusste Wahrnehmung ging es im Vortrag von Professor Dr. Tobias Langner. Der Marketingexperte stellte die „Wuppertaler Wohnzimmerstudie“ vor und machte auf faszinierende Weise deutlich, wie uns Medien und Werbung unterschwellig beeinflussen. Gar nicht unterschwellig, sondern ganz offen sagen wir allen Referenten und Teilnehmern der bsw-Konferenz ein herzliches Dankeschön für ihre wertvollen Beiträge zum Gelingen der Veranstaltung. Mit spannenden Informationen, Fachwissen und guter Laune waren die zwei Tage ein tolles Ereignis.
Der Verband lebt – so könnte man die Veranstaltung zusammenfassen, die auch zwei Abendevents umfasste: ein Get-together am Vorabend, bei dem vor allem Neumitglieder beste Gelegenheit hatten, Kontakte zu knüpfen, und das Programm nach dem ersten Konferenztag, das man mit „Berlin erleben“ überschreiben könnte: Nach dem Genuss einer Berliner Currywurst schloss sich eine Stadtrundfahrt an, die am Hackeschen Markt in der urigen Brauerei „Lemke“ endete.
Da die Veranstaltung im Zeichen der Weiterbildung stand, gab es dort nicht nur Speis & Trank, sondern auch eine Bier-Sommelier-Station, an der man sich über unterschiedliche Biersorten und Macharten informieren konnte. Man lernt nie aus. Und deshalb steht auch die nächste Konferenz schon fest: Save the date! Nächstes Jahr treffen wir uns am 7. und 8. November 2024 in Hamburg. Bis dahin allen eine erfolgreiche Zeit, gute Heimreise und ein herzliches Dankeschön fürs Mitgestalten der Veranstaltung!
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