Private Pools: Solarabsorber garantieren eine lange Badesaison

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Um in einem  Gartenpool angenehme Wassertemperaturen zu erzielen und halten zu können, sind  Solarabsorber eine kostengünstige Variante für die Schwimmbeckenwassererwärmung.

Die solare Einstrahlung in Deutschland beträgt jährlich 1.000 – 1.200 kWh je m².  Die Strahlungsintensität kann dabei je nach Region geringfügig variieren. Genaue Daten für einen speziellen Ort können beim Wetterdienst bezogen werden. Interessant für den Besitzer eines Freibades sind die Sommermonate Mai – August, wobei die Höhe der Sonneneinstrahlung zeigt, dass auch die Monate April und September noch genügend „Energie“ für einen Pool im Garten aufweisen.

Damit ergibt sich von April bis September eine durchschnittliche monatliche Sonnenstrahlung von 135 kWh/m².  Für die Erwärmung des Schwimmbadwassers mittels der Sonne werden vor allem die sogenannten Schwimmbadabsorber eingesetzt. Hierbei durchströmt das filtrierte Badewasser direkt die Absorberplatten (direkte Schwimmbeckenwasserdurchströmung). Diese Absorbersysteme zeichnen sich durch einfache Installation, Handhabung, geringen Preis und hohen Wirkungsgrad aus. Das Ziel ist, möglichst viel Wasser durch die Absorberplatten zu führen, um das Beckenwasser schnell und gleichmäßig zu erwärmen. Diese Absorberplatten werden bevorzugt auf Dächern angebracht. Wenn dies nicht möglich ist, sind auch andere Standorte in der Nähe des Pools mit direkter Sonnenbestrahlung möglich.

Für die Auslegung des Absorbers gibt es Richtwerte, die je nach Beckenart die Absorberfläche in Relation zur Wasserfläche setzen.

Zudem gibt es sogenannte Korrekturfaktoren, wenn die Anbringung des Absorbers mit Blick auf den Neigungswinkel und die Himmelsrichtung nicht optimal sein kann.

Hier ein Beispiel: Privates Außenschwimmbad 8 x 4 x 1,4 m (Wasserfläche 32 m², Wasserinhalt 45 m³) mit Oberflächenreiniger (Skimmer) und Abdeckung. Die Anbringung der Absorber erfolgt auf einer nach Süden geneigten (60°) Dachfläche. Die erforderliche Absorberfläche errechnet sich für dieses Beispiel wie folgt: 32 m² (Wasserfläche) x 0,7 x 1,2 = 27 m² (Absorberfläche).

Je nach Hersteller schwanken die Preise im Bereich von  ca. 200 €/m² Absorberfläche. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Montage und die Temperatursteuerung. Je nach Lage, Zugänglichkeit und Höhe können zusätzliche Kosten auftreten.

Die Kosten liegen dann für diesen Solarabsorber bei circa  € 5.400,00. Bei einem Heizölpreis von beispielsweise 1,5 €/L, einer notwendigen Wärmemenge (Mai – September)  von 16.200 kWh  (Heizwert von Heizöl rund 10 kWh/L) sowie einem Wirkungsgrad von 87 % entspricht dies Heizölkosten von (16.200 kWh : 10 kWh/L) x 1,5 €/L : 0,87 = rund €2.790,00/Jahr. Damit liegt die Amortisationszeit beispielsweise zwischen 2 und 2,5  Jahren.

Frank Eisele, Dipl.-Ing./Dipl.-Wirtsch.-Ing (FH)

Der Autor ist von der IHK Region Stuttgart öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schwimmbad- und Wellnesstechnik sowie Technische Gebäudeausrüstung für Schwimmhallen und Mitglied in zahlreichen Normungsgremien. Zudem ist er Präsidiumsmitglied im Bundesverband Schwimmbad & Wellness (bsw) und Vorsitzender des Technischen Beirates im bsw. Mehr Informationen über den Autor gibt es hier.