Im privaten Schwimmbadbau ist bei sogenannten Fertigbecken Kunststoff ein beliebtes Material. Wegen der Einwirkungen durch den UV-Anteil des Sonnenlichts, den Kontakt mit dem Wasser und den darin befindlichen Wasserpflegemitteln sowie den starken Temperaturschwankungen (Sommer-Winter) bei Außenschwimmbädern eignen sich aus der Vielzahl der Kunststoffe insbesondere folgende Materialien: Polyvinylchlorid (PVC), glasfaserverstärktes Polyester (GFK) und Polypropylen (PP).
Die Herstellung der Schwimmbecken aus den verschiedenen Kunststoffen erfolgt in unterschiedlichen Verfahren. Schwimmbecken aus PVC oder PP werden aus einzelnen Platten in den gewünschten Abmessungen und Formen mittels Schweißverfahren zusammengesetzt. Dabei können sowohl Schwimmbecken mit Überlaufrinne als auch mit Oberflächenreiniger (Skimmer) hergestellt werden. Aus den PVC-Platten werden beispielsweise Becken in einem Stück oder als Segmentbecken produziert. Dabei wird die Länge praktisch nur von der Transportfähigkeit durch den LKW begrenzt. So werden Becken, wenn es die Situation erfordert, auch in mehreren Teilen produziert, an die Baustelle angeliefert und erst dort zusammengebaut, was übrigens bei vielen Polyesterbecken auch geht.
Schwimmbecken aus GFK werden mittels Glasfasermatten und einem Harz-/Härtergemisch auf einer vorab hergestellten Negativform hergestellt. Dieses Verfahren ist beispielsweise auch aus der Herstellung von Bootsrümpfen bekannt. Durch einzelne Negativformen – auch als Segmente bezeichnet – lassen sich ebenfalls unterschiedliche Formen herstellen, indem die einzelnen Beckensegmente zusammengesetzt werden.
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Allen Becken aus Kunststoff ist gemein, dass sie komplett als Einstückbecken oder in Segmenten im Werk erstellt werden. Auch die notwendigen und zusätzlich gewünschten Einbauteile wie beispielsweise Rollladenschacht, Einlaufdüsen, Bodenablauf, Unterwasserscheinwerfer, Sprudelplatten oder Gegenstromanlagen werden von den Herstellern im Werk integriert. Damit ist die Bauzeit von Fertigbecken vor Ort beim Kunden sehr kurz.
Nicht selten sind Kräne erforderlich, um ein Schwimmbecken über ein vorhandenes Gebäude zu bewegen. Besonders spektakulär sind Sondertransporte via Helikopter. Auch dies kommt bei besonderen Grundstücklagen hin und wieder vor.
Seit einigen Jahren verstärkt sich ein Trend bei der Ausgestaltung von Fertigbecken. Die Oberflächen von GFK- und PVC-Pools werden auf Kundenwunsch mit einer Auskleidung aus Fliesen, Mosaiken oder Naturstein versehen wie dies bei Betonbecken möglich ist. Alle Hersteller bieten auch eine Vielzahl verschiedener Einstiegstreppen an. Die Bandbreite reicht von innenliegenden gerundeten Ecktreppen, außenliegenden gerundeten Treppen, Treppen mir Flachwasserbereich oder innenliegenden eckigen Treppen. Zudem können die Treppentypen an fast allen Seiten eines Becken angeordnet werden. Auch die Integration von einem Rollladenschacht, Strömungs- und Massageanlagen, Unterwasserscheinwerfer oder Sitzecken ist bei bestimmten Treppenausführungen möglich.
Aufmacherfoto: Niveko