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Danke, Dietmar – für die Präsidentschaftsära 2012-2025

Eine Ära geht zu Ende. bsw-Präsident Dietmar Rogg von Schmalenberger, der den Verband seit 2012 geführt hat, hat sich entschieden, nicht erneut zu kandidieren. Er übergibt das Staffelstab an Jürgen Koenig von Bayrol Deutschland, der gestern von der Mitgliedschaft gewählt worden ist. Und dieser hat heute im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung der Hausmesse “bsw-Infotage” auf die “Rogg-Zeit” zurückgeblickt. In der Kulisse des Swimmingpool-Podcasts, eines von Dietmars Lieblingsprojekten, sagte er:

“Unser Verband hat sich in den letzten Jahren sehr gut weiterentwickelt, und das ist insbesondere Dein Verdienst, lieber Dietmar. Wir können nicht auf alle Deine Initiativen, Ideen und Projekte eingehen, aber wir möchten würdigen, was Dich ausmacht, und wir wollen auf einige Highlights Deiner Präsidentschaft zurückblicken.

Dietmar, Du warst Teil des PR- und Marketingausschusses und Du hat hier Deine kreative Ader in zahlreiche Projekte einfließen lassen. Videoproduktionen, Presseberichte und Kommunikationskonzepte tragen auch Deine Handschrift. Selbst als Du Deinen Einstand in dem Gremium gefeiert hast, hast Du nicht einfach einen ausgegeben, wie das andere gemacht haben. Du hast etwas ganz Originelles organisiert: ein Wettsägen.

Und weil Du nun mal ein ehrgeiziger Typ bist, hast Du selber alles gegeben. Dem Vernehmen nach hast Du schon Tage zuvor in Deiner Garage geübt. Denn was Du machst, machst Du richtig.

In diesem Zusammenhang erinnert man sich bestimmt auch heute noch über Landesgrenzen hinweg an Dich. Es war im Jahr 2015, als man Dich bat, Dich in Deiner Eigenschaft als bsw-Präsident ins goldene Buch der Messe Barcelona einzutragen. Die Verbandschefs anderer Länder verewigten sich einfach mit ihrem Namen, eventuell noch mit einem kurzen Gruß oder einem Dankeschön. Als Du an der Reihe warst, stelltest Du alle auf die Geduldsprobe. Du zücktest den Füller und legtest los.

Und hörtest gar nicht mehr auf. Du schriebst und schriebst und schriebst. Eine angespannte Stille im Saal löste sich dann irgendwann in einem humorvollen Lachen auf. Vielleicht war das Deine Absicht.

Denn humorvoll bist Du. Und was immer auch war, Dein Lachen hast Du nie verloren. Für gute Stimmung zu sorgen – das ist Deine Passion. Und dafür hast Du Dich eingesetzt, auch wenn das manchmal in einem Verband, in dem unterschiedliche Positionen und Meinungen aufeinandertreffen, nicht einfach ist.

Du hast Dich ausdauernd gezeigt, auch wenn Du müde warst. Du hast Dir selbst die langweiligsten Statements angehört und immer versucht, Contenance zu bewahren.

Schließlich warst Du der Präsident, und diese Rolle hast Du sehr ernst genommen.

Für Dich zählte jedes Mitglied, und Du hast die Chance genutzt, so viele bsw-ler wie möglich zu besuchen. Du hast jeden Termin genutzt, um das maximale für die Schwimmbadbranche zu erreichen. Du hast Urkunden überreicht, Grußworte übermittelt und Reden gehalten. Man könnte fast sagen, Du warst ein volksnaher Präsident und überall gerne gesehen.

Du hast aber auch mit der großen Politik kommuniziert. Hier sieht man Dich mit dem Bundestagsabgeordneten Florian Hahn,

und hier stehst Du zusammen mit der Polit-Größe Wolfgang Bosbach. Was muss das für eine Ehre für die Abgeordneten gewesen sein, neben einem echten Präsidenten zu posieren.

Manch einen Bundespräsidenten hast Du in den Schatten gestellt. Während sich Dein „Amts-Kollege“ Joachim Gauck nur 5 Jahre auf seinem Posten Amt hielt, kannst Du seit 13 Jahren auf das Vertrauen des “Schwimmbadvolkes” zählen.

Kein Wunder. Schließlich haben wir Dich als einen immer wieder innovativen Kopf erlebt, der neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen  und auch stets bereit ist, eingefahrene Wege zu verlassen, um Alternativen Raum zu geben.

Auch sehr ideenreich hat man Dich in Erinnerung. Hier etwa mit einem aus der Not heraus geborenen Sonnenschutz. Den brauchtest Du, denn Dein Wirken für den bsw hat Deinen Kopf kahler werden lassen.

Als Du die Verbandsführung im Jahr 2012 von Deinem Vorgänger, dem leider viel zu früh verstorbenen Guido Rengers von Riviera Pool, übernommen hast, hattest Du noch volles Haar.

Aber vor allem zeigtest Du von Beginn an volles Engagement. Schon in Deiner Antrittsrede hast Du klar gemacht, dass Du kein „Grüß-Gott-Onkel“ sein wolltest, sondern Du wolltest Dich mit den Kollegen aus Vorstand und Präsidium sowie dem Team der Geschäftsstelle dafür einsetzen, die Branche zu stärken, sie sichtbarer zu machen und das Netzwerk bsw zu erweitern. Das, lieber Dietmar, ist Dir gelungen.

Du hast von Anfang an die Ärmel hochgekrempelt und getan, was zu tun war. Ob es um Verbandsstrategien, Marktanalysen, Normungsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit oder Kommunikation ging – in so viele unterschiedliche Themen hast Du Dich eingebracht. Und es ist auch Dein Verdienst, dass vieles vorangegangen ist.

Dein Merkmal war und ist: Deine grüne Krawatte.

Die hast Du selbst dann noch getragen, als es üblich wurde, nicht mehr ganz so formal gekleidet zu Verbandssitzungen zu erscheinen. Während die anderen auf „leger“ umschalteten, bliebst Du Deiner Linie treu.

Das kam insbesondere bei den Damen gut an, bei denen Du immer ein Stein im Brett hattest.

Auch wenn es heimelig in der bsw-Familie für Dich war, so hat es Dich doch auch in die große weite Welt hinausgezogen. Du warst aber nicht nur für Dein Unternehmen in fernen Ländern unterwegs. Vielmehr hast Du Deine Businesstrips genutzt, um den bsw international bekannter zu machen und ihn in globale Netzwerke einzubinden.

In Deiner Amtszeit ist die WAPSA entstanden, eine Arbeitsgruppe von Schwimmbadverbänden aus aller Welt, in der Du Dich gemeinsam mit Deinem Vorstandskollegen Bert Granderath von grando und dem Team der Geschäftsstelle eingebracht hast.

Wer so viel macht, muss sich natürlich auch mal entspannen. Und das tust Du, Dietmar, am liebsten beim Golfspielen. Aber weil Du mit Deiner sympathischen Art überall gut ankommst, kann es selbst auf dem Golfplatz passieren, dass Menschen Dich ansprechen und mit Dir ein Foto machen wollen. So sieht man Dich hier mit dem Gesangsduo Marianne und Michael in die Kamera strahlen. Du kannst halt mit jeder Situation umgehen.

Und wir haben Dich immer anpassungsfähig erlebt. Selbst als Schwabe hast Du es geschafft, Dich in den Kölner Karneval einzufinden. Gab es eigentlich auch was, was Du nicht konntest?

Na ja, Haushalt und alles, was damit zusammenhängt, das ist nicht gerade Deine Stärke. Da hast Du Dich eher im Hintergrund gehalten.

Aber es muss ja auch einen geben, der den Küchenwein probiert und für gut befindet. Und da warst Du wieder in Deinem Element. Wein ist Deine Leidenschaft. Man konnte mit Dir über die richtige Lagerung, über die richtige Temperatur und vor allem über die ideale Luftfeuchtigkeit des Weinkellers sprechen. So manches Abendevent hast Du mit Deiner umfassenden Wein-Kenntnis bereichert.

Du konntest eben nicht nur über Deine Pumpen, Gegenstromanlagen und Massagedüsen philosophieren – obwohl Dir Schulungen und insgesamt die Qualifizierung der Branche sehr am Herzen lagen. Du hast sogar selbst als Referent in der bsw-Akademie gelehrt. Und auch als Corona fast alle Events lahmlegte, hast Du Dich dafür eingesetzt, dass die Bildungsveranstaltungen beim bsw fortgesetzt wurden. Denn für Dich war der Blick nach vorne Richtung Zukunft immer wichtig.

Deshalb hast Du auch jetzt schon Deinen Sohn Timon in Deine Firma geholt, der in den nächsten Jahren die Führung übernehmen wird. Schließlich willst Du Dich nicht nur von Deinem Ehrenamt im Verband zurückziehen, sondern Du möchtest auch Dein Unternehmen ganz allmählich an die nächste Generation übergeben. Das nennt man Weitblick.

Weitblick, so munkelt man, hast Du auch bei einem Flug mit Deinem Freund Markus Weber von Behncke an den Tag gelegt. Um die Stewardess nicht ständig bemühen zu müssen, habt Ihr Euch direkt die ganze Weinflasche geben lassen. Man will ja das Servicepersonal nicht über Gebühr in Anspruch nehmen.

Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Dietmar ist ein Genussmensch, aber er war auch immer konzentriert bei der Sache. Er hat die Dinge durchdacht und Debatten bereichert. Und was immer wieder klar wurde: ihm war wichtig, unterschiedliche Positionen zu hören und Diskussionen zuzulassen. Das hat der Verbandsarbeit sehr gutgetan.

Dietmar konnte reden, und hat mit seiner ganz eigenen Art und seinem einzigartigen Humor immer wieder für gute Laune gesorgt. Egal, was war, böse konnte man ihm nie sein – auch wenn er manchmal Dinge so formulierte, dass sich nicht auf Anhieb erschloss, was er eigentlich meinte.

Dietmar hat auf großen Bühnen brilliert, aber er war auch in kleinen Talkrunden überzeugend.

Hier sieht man ihn bei einer Pressekonferenz zur Aquanale, die in der Therme Erding stattfand. Es war ein schwül-heißer Sommertag, und die Klimaanlage fiel aus. Andere hätten abgebrochen, aber Dietmar gab nicht auf. Trotz der eher tropischen Rahmenbedingungen machte er weiter. Und da haben wir sie wieder: die Contenance, die ihn auszeichnet.

Was auffiel: Dietmar war nicht nur in der Außendarstellung überzeugend. Er konnte sich durchaus auch konzentriert zurückziehen und Konzepte zu Papier bringen.

Mit anderen Worte: seine Fähigkeiten sind bunt-gemischt.

Und vor allem war er eins: mächtig cool.

Dietmar konnte mit vielen Menschen gut auskommen. Und selbst mit der Konkurrenz pflegte er ein faires Miteinander, innerhalb und außerhalb der Verbandsarbeit. Denn als Präsident war er neutral. Und er schaffte es gut, seine Rolle als bsw-Chef und die des Unternehmers zu trennen.

Trotz mancher Turbulenzen, Herausforderungen und Stress hat er nie vergessen, seinen Mitarbeitern in der Geschäftsstelle regelmäßig Dankeschön für ihre Unterstützung zu sagen. Und so wundert es nicht, dass wir auch von Insidern nichts Negatives über Dich als Chef hören konnten, lieber Dietmar.

Während Deiner Zeit als Präsident hast Du eine wahre Freundschaft zu Markus Weber aufgebaut, mit dem Du nicht nur den Podcast Swimmingpool, sondern auch viele andere Projekte auf den Weg gebracht hast. Nach eigenen Angaben war nicht alles von Erfolg gekrönt, aber – und das ist auch eine Deiner Fähigkeiten – Du hattest immer den Mut, dann auch zu sagen „War nix“, hast umgedreht und was anderes angefangen.

Vor Neuem hast Du keine Angst. Auch nicht vor neuen Lebensjahren. Und da wären wir beim letzten Thema, dem Dauergeburtstag.”

Dazu kamen die Kollegen aus dem PR- und Marketingausschuss sowie aus dem Präsidium auf die Bühne. Alle gekleidet in Dietmars Lieblingslook: Jeans, weiße Turnschuhe, weißes Hemd und blaues Sakko.

Marc Hölter von Eichenwald erklärte, es sei immer gute Sitte im PR-Ausschuss und Präsidium gewesen, dass Dietmar bei jedem Treffen Geburtstag hatte. Natürlich sei das nicht wirklich so gewesen. Aber man machte sich den Spaß, beim Abendessen im Restaurant laut „Happy Birthday“ zu singen. Warum? Weil es dann was aufs Haus gab. Schließlich sei Dietmar Schwabe. Manchmal seien auch die Kellner mit Wunderkerzen gekommen oder hätten  lauthals mitgesungen. Wie dem auch sei: jedes Mal sei es eine große Freude gewesen, und das Procedere sei zu einem Running Gag geworden.

Und dann stimmte der ganze Saal ein “Happy Birthday” an und Bert Granderath von grando, Vorsitzender des PR- und Marketingausschusses, überreichte dem scheidenden Präsidenten eine ganz besondere Flasche Wein.

Es handelte sich um einen edlen Tropfen in großer Ausführung. Ganz im Sinne von Dietmars großartigem Wirken.

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