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70 Jahre Schmalenberger

Am 4. Januar 1954 stellte man in Duisburg die erste Parkuhr Deutschlands auf. Für einen Groschen konnte man von da an sein Auto für eine Stunde am Straßenrand abstellen. Während man im Ruhrgebiet darauf setzte, die Zeit ablaufen zu sehen, stand das Datum in Baden-Württemberg für den Beginn eines neuen Zeitalters. Denn die Firma Schmalenberger startete ihre Erfolgsgeschichte.

Wobei das nicht ganz richtig ist. Denn Schmalenberger gibt es bereits seit 1867. Jakob Schmalenberger, der Ur-Ur-Ur-Großvater der heutigen Gesellschafterin Andrea Rogg, gründete damals die Cigarren- und Rauchtabakwarenfabrik Gebr. Schmalenberger in Kaiserslautern. Sie entwickelte sich gut und war schließlich neben dem Nähmaschinen-Hersteller Pfaff der größte Arbeitgeber der Stadt. Allerdings wurde die Arbeit von drei Generationen bei einem Bombenangriff am 14. August 1944 komplett zerstört. Auch wenn man einen Teil des Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbaute, war seinerzeit die Lage für die tabakverarbeitende Industrie schlecht, und mit der Firma hätte man keine ausreichende Existenzgrundlage schaffen können. So blieb erstmal nur der Eintrag im Handelsregister bestehen. Und der Name Schmalenberger glühte lediglich auf Sparflamme weiter. Doch das Zerstörungsdatum fiel in die Zeit des Sternzeichens Löwe, und dieser ist für seine Willensstärke und seinen Optimismus bekannt. Man hätte also ahnen können, dass sich der Unternehmergeist der Familie nicht von dem Schicksalsschlag aufhalten lassen würde.

Produkte – damals und heute: eine Auswahl.

 

So war es auch. Die unternehmerische Leidenschaft entflammte wieder, und man schlug vor 70 Jahren das nächste Kapitel der Schmalenberger-Story auf. Bis heute brennt man hier für das, was man tut. “Wie aus heiterem Himmel” oder “vom Himmel geschickt”  – so könnte man die Situation vor gut sieben Jahrzehnten beschreiben. 1953 übernahm nämlich die Tübinger Himmelwerk AG, in deren Vorstand Herrman Schlichte, Großvater von Andrea Rogg, saß, das von der Stuttgarter Firma Lechler aufgegebene Pumpenprogramm, um den eigenen Bedarf an Elektromotoren zu decken. Allerdings gehörten einige Pumpenfabriken zu den Kunden von Himmelwerk, und man fürchtete, mit diesen Umsatzverluste zu erleiden. Außerdem: Den eigenen Kunden Konkurrenz zu machen – das gehörte sich nicht. Schon damals – im Vorspann der Schmalenberger-Pumpenfabrik – schrieb man Fair Play groß. Also musste die Pumpenfertigung an ein anderes Unternehmen gehen. Man hätte ein neues gründen können, was allerdings unnötigerweise Geld und Zeit gekostet hätte, weil „Schmalenberger“ ja noch im Handelsregister eingetragen war. Da die Schwaben nichts verschwenden, hat man den vorhandenen Firmenmantel genutzt, um die Unternehmensgeschichte fortzuführen. So ebnete sich der Weg vom Glimmstängel über Pumpen und Wasserattraktionen bis zum Unterwasserschweinwerfer.

Von links: Schmalenberger-Grundsteinleger Herrman Schlichte, Ehrensenator der Universität Tübingen, führte das Unternehmen bis zu seinem Tod 1961. Professor Dr. Erhard Reblin, Geschäftsführer von 1961 bis 1994, und Dietmar Rogg, Chef seit 1994.

 

Im Schwabenland arbeitet man nicht. Da schafft man. Laut Duden bedeutet „schaffen“, etwas Neues hervorzubringen. Deshalb konnte Schmalenberger gar nicht anders, als stets innovativ zu sein. Mit fünf Saug- und zwei Tauchpumpen ging es los. Heute gibt es nicht nur ein breites Pumpensortiment für unterschiedliche Anwendungen und Branchen inklusive Spezialanfertigungen. Vielmehr ist die Firma, was die Poolbranche betrifft, zu einem Allrounder für Schwimmbadtechnik geworden. Hier gibt es alles, was das Wasser attraktiv und sicher macht. Dazu gehören Schwallduschen, Lichtspiele, Gegenstromanlagen, Ansaugsysteme und Massageeinheiten. Unter dem Markennamen fluvo sprudelt seit 1969 das Wasser. Und der heutige Geschäftsführer Dietmar Rogg, der auch bsw-Präsident ist, sprudelt stets vor neuen Ideen nur so über – sei es im Sinne der Firma oder in Bezug auf die gesamte Branche. Und das immer noch, obwohl er vor bereits 30 Jahre die Schmalenberger- und vor 12 Jahren die Verbandsführung übernommen hat. Was für eine Ausdauer! Aber auch: Was für ein Weitblick! Denn nach drei Jahrzehnten erfolgreichen Wirkens ist für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen, langsam, aber sicher die Nachfolge zu regeln. Mittelfristig möchte er sich aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen und seinem Sohn Timon das Steuer übergeben. Wenn´s am schönsten ist, sollte man aufhören – dieses Motto scheint er zu leben. Denn auch sein Amt als bsw-Chef wird er zum Ende der Wahlperiode auslaufen lassen und sich nicht erneut als Präsident bewerben. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu gehen – das kriegen die wenigsten hin. Noch weniger schaffen es, für den Beginn der Zeit nach ihnen alles so in die Wege zu leiten, dass es „geräuschlos“ weitergeht. Bei Dietmar Rogg wird das klappen. Er stellt dafür die Weichen – auf so dynamische, engagierte und überlegte Weise, wie er damals anfing. Werfen wir einen Blick zurück in die Anfänge der “Ära Rogg”:

1994 ist Superwahljahr in Deutschland. 19 Mal werden die Bürger an die Urne auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene gebeten. Politisch ändert sich dennoch nicht viel. Bei Schmalenberger schlägt man dagegen ein neues Kapitel auf. Professor Dr. Erhard Reblin, der die Unternehmensführung im Jahr 1961 nach dem Tod von Firmen-Grundsteinleger Herrman Schlichte übernommen hatte, übergibt die Leitung an seinen Schwiegersohn Dietmar Rogg. Mit jugendlichem Schwung setzt dieser wegweisende Akzente. Er strafft die Vertriebsorganisation, richtet das Produktionsprogramm neu aus, steigert die Innovationstätigkeit und damit die Produktivität und Wirtschaftlichkeit, und er investiert ins Marketing, um der Firma ein attraktives Erscheinungsbild zu geben. 2013 gibt er den Startschuss für das Programm „active into the future“, das Energieeffizienz und Ressourcenschutz ebenso im Fokus hat wie die Mitarbeiterzufriedenheit: moderne offene Bürostrukturen mit Rückzugsbereichen wie Thinktanks und Lounges werden aufgebaut, und eine Multimediaarea für Videokonferenzen und Webinare entsteht. Dabei spielen auch die betriebliche Aus- und Weiterbildung sowie das Gesundheitsmanagement eine wichtige Rolle. Schulungskapazitäten nutzt man unter der Überschrift „Schmalenberger-Akademie“ für die Belegschaft, für Kunden sowie Partner. So ist der bsw schon mehrfach in den Genuss der Schmalenberger-Gastfreundschaft gekommen.

Bei Schmalenberger ist immer was los.

 

Um die Bedeutung von einem guten Miteinander von Geschäftsführung und Mitarbeitern für den Unternehmenserfolg klar zu machen, sagte Dietmar Roggs Schwiegervater Erhard Reblin einmal: „Der Hahn kräht zwar, aber die Hühner legen die Eier.“ Und er fügte hinzu, dass es ohne einen fleißigen Hahn gar keine Hühner gäbe. Recht hat er. Toll, wenn man komplexe Dinge so anschaulich herunterbrechen kann. Diese Fähigkeit ist auch Dietmar gegeben. Als Mitglied des PR- und Marketingausschusses im bsw hat er schon so manches Marketingtool mitgestaltet, die Öffentlichkeitsarbeit mit kreativen Ideen bereichert, das Bildungspaket des Verbandes gestützt und die Branche als bsw-Präsident kontinuierlich kompetent geführt – auch bei rauer See. Mit Gegenwind kennt er sich aus. Schließlich ist Schmalenberger auch Spezialist für Gegenstromanlagen – und das schon seit 1972. Diese tragen beispielsweise so wohlklingende Namen wie „rondo“ und „karibic“ – und dabei wird klar, dass Schmalenberger wiederkehrendes Urlaubsfeeling in den Pool bringt. Mit den Gegenstromanlagen XANAS und X-jet hat das Geburtstagskind zudem dazu beigetragen, die Bandbreite an Wörtern mit X auszuweiten und Scrabbel-Spieler zu erfreuen. So ist man in Tübingen – immer noch etwas „obendrauf“, wie die Kirsche auf dem Kuchen. Passenderweise liebt der Schmalenberger-Chef Schwarzwälder Kirschtorte.

Die Extras, die der Schwimmbadtechnikspezialist anbietet, sind vielfältig. Sie reichen von der Verkaufsunterstützung seiner Kunden durch Händlerschulungen und den Schaugarten Poolsplace sowie diverse Events bis zum gesellschaftlichen Engagement. Dazu zählt der Support der Initiative „Schwimmen für alle Kinder“, der Stiftung Schneekristalle und des Tübinger Fördervereins für krebskranke Kinder. Bei Schmalenberger bewegt man also nicht nur Wasser. Man setzt sich auch dafür ein, dass es anderweitig weiter geht. Man bildet regelmäßig junge Menschen aus, kooperiert mit Schulen, um den Nachwuchs für die faszinierende Pumpentechnik zu gewinnen, und man ist immer dabei, Neues auszuprobieren und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, ohne Bewährtes aus dem Blick zu lassen. Das wissen auch die Mitarbeiter zu schätzen, und so wundert es nicht, dass man auf jedem Betriebsfest Jubilare auszeichnen kann, die seit Jahrzehnten zur Schmalenberger-Familie gehören und schon viele Meilensteine miterlebt und -gestaltet haben, die Teil der Schmalenberger-Historie sind.

Qualität, Service, Nachhaltigkeit: drei wesentliche Säulen des Jubilars

 

In die Geschichte eingehen werden sicherlich auch die Medienkompetenz und der Pioniergeist der jetzigen Schmalenberger-Führung. Dietmar Rogg hat zusammen mit Markus Weber von Behncke mit „Swimmingpool“ den ersten Branchen-Podcast ins Leben gerufen, der mit „Swimmingpool International“ und dem Projekt „Swimmingpool and Friends“ auch schon zu weiteren Formaten inspiriert hat, um die Öffentlichkeitsarbeit des Wirtschaftszweiges „Wasser & Wellness“ zu stärken. Wie sich die Zeiten ändern! Heute produziert man Spots und schickt sie über YouTube und Spotify in die Welt hinaus. Dietmars Vorgänger musste dagegen erstmal dafür sorgen, das Unternehmen nach und nach mit Computern auszustatten. Wie gut, dass er neben Schmalenberger noch eine weiteres, ein Software-Unternehmen, steuerte. So bekam der Jubiläumsbetrieb die zu der damaligen Zeit beste Technik, und Professor Dr. Erhard Reblin wird als derjenige in Erinnerung bleiben, der den Prozess der Digitalisierung begann, den Dietmar zeitgemäß ausgebaut und professionalisiert hat. Wir sind gespannt, was in Zukunft kommt. Eines ist gewiss: die Firma Schmalenberger wird bestimmt wieder eine der ersten sein – bei so viel Mut, Neugier, Optimismus und Gestaltungskraft.

Der bsw sagt vielen lieben Dank an Dietmar Rogg und die Schmalenberger-Crew für das ausgezeichnete ehrenamtliche Engagement in der Branche, für viele tolle Initiativen und Ideen, für das stets freundschaftliche Miteinander und ganz viele Lichtblicke, die der Spezialist für Schwimmbadattraktionen auch über den Pool hinaus zu zaubern vermag, für Power, die sich anfühlt, als komme sie direkt aus seiner Gegenstromanlage und für den richtigen Riecher für Trends. Man merkt, dass er sich mit Strömungen auskennt.

Herzlichen Glückwunsch zum 70 jährigen Firmenjubiläum und weiterhin viel Erfolg, gute Geschäfte und bestes Gelingen!

Schmalenberger: einst in Kaiserslautern, heute in Tübingen-Weilheim. Vieles ändert sich, nur eines nicht: hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke und humorvolle Frau. In diesem Fall ist es Gesellschafterin Andrea Rogg (auf den Bildern links), die hinter den Kulissen dafür sorgt, dass es nicht nur ihrem Mann, sondern auch der Belegschaft und dem Unternehmen insgesamt gut geht.

 

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