1984 landete die Band „Frankie goes to Hollywood“ mit dem Song „Relax“ einen Hit. Und genau in diesem Jahr begann auch eine andere „Relax-Geschichte“. Die sopra wurde gegründet, und damit bekam die Schwimmbad- und Wellnessbranche eine neue Institution. Während Herbert Grönemeyer mit seinem Lied „Männer“ das starke Geschlecht besang, machten sich einige „Wild boys“ – die es nicht nur im Hit von Duran Duran gab – ans Werk, eine starke Gemeinschaft zu gründen. Dazu gehörten zunächst Peter Frey von Schwimmbad Frey sowie Toni Rüter von Behncke und anschließend auch Otto Doni von Doni Schwimmbadtechnik, Joachim Frenz von Frenz Schwimmbad- und Saunabau, Rolf Friderici von Buckingham Swimmingpools, Bernd Henne von Schwimmbad Henne, Dieter Seufert von Seufert + Fink Schwimmbadbau, Elmar Völk von Völk Freizeiteinrichtungen und Klaus Wendel von Wendel.
Während Nena mit „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ im Ungefähren blieb, ging es bei der sopra-Grundsteinlegung sehr konkret zu. Peter Frey machte sich in seiner Eigenschaft als Schwimmbadbauer auf die Suche nach einem renommierten Filtertechnik-Anbieter, der nicht nur ihn, sondern auch weitere Poolfachbetriebe mit einer eigens entwickelten Produktlinie der gehobenen Klasse beliefern sollte. Die Wahl fiel auf die Firma Behncke, die durch Toni Rüter vertreten wurde. Die weiteren Kooperationspartner ließen nicht lange auf sich warten. Schließlich überzeugte die sopra-Filtertechnik, die auf der Interbad 1984 erstmalig ausgestellt wurde, das Fachpublikum direkt. Auf diese Weise brachte die Poolbranche – nach dem Meistertitel des VfB – das nächste Highlight des Jahres 1984 nach Stuttgart. Von wegen, da gibt´s nur Maultaschen. Aber Maultaschen – das ist ein gutes Stichwort. Denn genau so, wie in der schwäbischen Spezialität ein tolles Inneres steckt, findet man ebenso in den sopra-Produkten überzeugende Qualität. Auch dann, wenn man sie nicht von außen sieht. So ist das beispielsweise bei der sopra Cloud, die, unsichtbar für den Kunden, “hinter den Kulissen” für hygienisch einwandfreien Badespaß sorgt.
Im Gründungsjahr war man von solchen Technologien natürlich noch meilenweit entfernt. Damals feierte man Telefonkarten zum bargeldlosen Telefonieren als Innovation, und auch die CD-ROM war etwas völlig Neues. Während die Mode in den 1980er Jahren geprägt war von Auffälligem – ausladenden Schulterpolstern, Oversize-Styles, knalligen Farben und Neon-Tönen -, war auch die sopra kaum mehr zu übersehen. Doch warum heißt die sopra eigentlich sopra? Als man einen Namen suchte, schaute man als Wellnessanbieter in das Land, in dem das Dolce-Vita-Gefühl zu Hause ist: Italien. Und in Anlehnung an das italienische Wort „sopra“ (oben) steht sopra für das Hochwertige und Exklusive.
An sich könnte sopra auch bedeuten: „So-pra … xisnah“. Denn ein wesentliches Merkmal der Kooperation ist, dass man sich regelmäßig trifft, um sich über Branchenthemen und Neuerungen auszutauschen, um Herausforderungen zu diskutieren und um sich im Rahmen von Tagungen und Schulungen weiterzubilden. Stetig weiter ging es auch in der Gruppe. Nachdem die Gemeinschaft zunächst durch Toni Rüter über Behncke „quasi nebenher“ gemanagt wurde, war es durch das starke Wachstum 1992 an der Zeit, sich Unterstützung zu holen. So wurde Roland Geratz zunächst sopra-Verantwortlicher bei Behncke, und schließlich wurde er der erste GmbH-Geschäftsführer der Einkaufskooperation, nachdem man sich 1997 entschlossen hatte, eine eigenständige Firma zu gründen. Denn mittlerweile hatte man bereits zahlreiche Lieferanten gewonnen, das Netzwerk der sopraner ausgeweitet, und man verfügte über mehrere eingetragene Warenzeichen wie sopratest und soprazon.
Heute können die Partner auf ein Komplettangebot setzen. Komplett war die sopra-Erfolgsgeschichte in den 1990er Jahren aber noch lange nicht. 2001 hielt Oliver Kahn drei Elfmeter im Championsleague-Finale und brachte die Bayern dadurch zum Sieg, und auch die sopra kümmerte sich zu dieser Zeit darum, “Negatives bestmöglich abzuwehren”, damit sie auch weiterhin auf Gewinnerkurs bleiben konnte: die GmbH wurde in eine AG umgewandelt.
2004 sorgten nicht nur die königlichen Hochzeiten in Dänemark und Spanien für Glanz und Glamour. Auch bei der sopra wurde es repräsentativer. Ein neues modernes Bürogebäude mit Schulungsraum sowie ein sopra-Zentrallager wurden in Koblenz gebaut. Und dort, wo Rhein und Mosel zusammenfließen, war 2004 auch ein Generationenwechsel im Fluss. Roland Geratz verabschiedete sich in den Ruhestand, und Hans-Werner Jochim übernahm die Geschäftsführung. Seine Frau Birgit wirkte von da an als „starke Frau im Hintergrund“ in vielen organisatorischen Dingen mit. Aber bei der sopra arbeiten die Frauen nicht nur in der zweiten Reihe. Im Gegenteil. An der Spitze steht die Unternehmerin Christine Henne-Zapf von Schwimmbad Henne als Aufsichtsratsvorsitzende.
Im Gründungsjahr der Gruppe stürmte Depeche Mode mit dem Lied „People are people“ die Charts, das zur Philosophie der Pool-Gemeinschaft passt: Menschen sind Menschen, ganz egal, wo sie herkommen. Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, sollte man sich zusammen tun und an einem Strang ziehen. So hat man heute nicht nur Partner in Deutschland, sondern auch in Österreich, Spanien, Polen und – wen wundert es bei der orangen Logofarbe – in den Niederlanden.
Orange symbolisiert Lebensfreude, Optimismus und Energie. In diesem Sinne bringen sich auch die sopraner an unterschiedlichen Stellen in unserem Wirtschaftszweig ehrenamtlich ein. Einige Beispiele: Im aktuellen Vorstand und Präsidium des bsw sowie im Technischen Beirat und PR- und Marketingausschuss sind mit Marcell Görke von C. D. Schmidt, Oliver Kasper von der sopra, Christian Piechel von swim & sweat, Felix Lietz von Kühling & Hauers, Alfred Tauschek von Poolwelten & mehr und Frank Thiemig von Kühling & Hauers gleich mehrere sopraner in den Gremien der Standesvertretung aktiv. Weitere unterstützen die Verbandsarbeit auf anderen Wegen.
Die „sopra-Urgesteine“ Reiner Lietz von Kühling & Hausers, Claus-Dieter Schmidt von C. D. Schmidt sowie Klaus Wendel von Wendel waren ebenfalls lange mit ihrer fachlichen Expertise wesentliche Stützen im Technischen Beirat des bsw oder in der Verbandsleitung. Auch Guido Heue von RE-HE Schwimmbadbau gehört zu den ehemaligen bsw-Vorständen. Und Torsten Wendel von Wendel hat lange den PR-Ausschuss bereichert. Ob damals oder heute: Die sopra und der bsw haben immer gut zusammengerabietet, und das wird auch so bleiben. Nachdem Hans-Werner Jochim in Rente gegangen ist, hat Oliver Kasper 2016 die Geschäftsführung übernommen. Er ist seitdem sowohl im Verbandspräsidium als auch im PR- und Marketingausschuss sowie im Arbeitskreis Marktdaten engagiert. Für das immer konstruktive und freundschaftliche Miteinander mit sopranern sagen wir herzlichen Dank, und wir freuen uns auf die zukünftigen gemeinsamen Projekte.
Vieni sopra! = Komm herauf! Denn „oben in Deutschland“ wird nächste Woche das 40-jährige sopra-Jubiläum gefeiert. Wir freuen uns schon, in Stralsund dabei zu sein. Bis bald in Mecklenburg-Vorpommern!
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