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60 Jahre grando-Poolabdeckung

Nutzt heute noch jemand einen Kassettenrekorder? Die Jüngeren wissen vermutlich gar nicht, was das ist. Verständlich. Denn das Abspielgerät analoger Tonträger hat schon lange keine Relevanz mehr. Es ist ja auch bereits 60 Jahren her, dass der Kassettenrekorder auf den Markt kam. Und wer konnte vor sechs Jahrzehnten schon wissen, was wir heute brauchen. Robert Granderath wusste es.

Vor 60 Jahren erfand der Vater der heutigen grando-Geschäftsführer Bert und Frank Granderath die vollautomatische Rollladenabdeckung für Schwimmbäder – ein Produkt, das angesichts der Energiedebatte aktueller denn je ist.

Ob Robert Granderath damals ahnte, dass seine Erfindung eine zentrale Rolle in einer europäischen Norm im Jahre 2023 spielen würde? Wohl kaum. Dennoch widmet sich die vor Kurzem veröffentlichte DIN EN 17645 in einem Kapitel den Abdeckungen. Und dass der europäische Schwimmbadpreis EUSA-AWARD die Kategorie „Automatic Cover“ besetzen kann, ist ebenfalls auf ihn zurückzuführen. Was für ein Weitblick dieser Mann hatte! Und das, obwohl er viele Schicksalsschläge verkraften musste. Als der 1928 geborene Robert 5 Jahre alt war, starb sein Bruder, wenige Jahre später seine Mutter. Auch wenn sein Vater, der eine Schreinerei aufgebaut hatte, wieder heiratete, und seine zweiten Frau für ihn eine liebevolle Ersatzmutter war, brach weiteres Unglück auf ihn herein. So musste er mit ansehen, wie das Wohnhaus der Granderaths und die angrenzende Schreinerei bei einem Luftangriff 1945 zerstört wurden. Er konnte sich zwar mit seinem Vater in einen Bunker retten, doch dort erlag dieser einem Herzschlag.

Roberts „Ersatzmutter“ stand nun vor einem Trümmerhaufen. Ihr Mann verstorben, die Werkstatt zerstört und der Sohn noch nicht mit der Schreinerlehre fertig. Aber es musste weitergehen. Sie führte die Firma, bis Robert seine Gesellen-  und schließlich seine Meisterprüfung absolviert hatte. 1954 war es so weit. Robert übernahm den Betrieb und auch privat gab es Neuerungen. 1955 heiratete er seine Frau Ursula, mit der er bis an sein Lebensende 2012 zusammen blieb und vier Kinder hatte. Den Betrieb, der hauptsächlich auf den Schiffsinnenausbau spezialisiert war, „krempelte er um“. Er kaufte unter anderem eine vierseitige Fräsmaschine zur Leistenherstellung für Rollladen. Da die Lagermöglichkeiten begrenzt waren und der Absatz der Leisten schleppend verlief,  fing er an, selbst Rollläden herzustellen.

 

 

Während die Firma sich gut entwickelte, standen auch privat die Zeichen auf Optimismus. 1957 wurde Sohn Bert, 1958 Sohn Axel († 2016), 1959 Sohn Frank und 1968 Tochter Daniela geboren. Durch die Kinder inspiriert fing Robert an, kleine Planschbecken zu bauen. Weil die gut ankamen, kam er auf die Idee, aus mehreren halbrundgeformten, mit Kunststofflack beschichteten Hartfaserplatten transportable Schwimmbecken herzustellen, die er 1960 auf der Messe SPOGA in Köln ausstellte. Mit großem Erfolg. Die Werkstatt wurde zu klein. Also mietete er für die Produktion der Schwimmbecken weitere Räumlichkeiten. Parallel lief der Rollladenbau weiter.
 

 

Dann kam das Jahr 1963. Robert Granderath entdeckte auf einer Kunststoffmesse die aus Amerika stammende Rollladenabdeckung für Schwimmbäder. Ihm war sofort klar, warum sie sich nicht durchsetzen konnte. Ein geeignetes Antriebssystem fehlte. Und so entwickelte er eins und damit die erste vollautomatische Rollladenabdeckung. Das ist jetzt 60 Jahre her. Aber die grando-Abdeckung wird nicht müde, ihren Erfolgskurs fortzusetzen. In über 50 Ländern der Welt ist sie gefragt – als Energiesparer  und Komfortgewinner.

Zunächst wurde die Erfindung belächelt. “Spielerei, unnötiger Quatsch, braucht kein Mensch”. So reagierte man 1963 auf die Innovation aus dem Hause grando. Niemand wollte vollautomatische Rollladen-Schwimmbadabdeckungen verkaufen. Also setzte grando auf Direktvertrieb. Doch das sollte sich ändern. Als 1973 die erste Ölkrise über Deutschland hereinbrach, war Energiesparen auf einmal ein Thema (Parallelen zu heute ?). Allmählich erkannte man die Vorteile einer Schwimmbadabdeckung und speziell die des grando-Rollladens. Der Fachhandel nahm grando mit in sein Sortiment auf. Und auch die Industrie interessierte sich für die „Pooldecke“. Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl von Produzenten für Schwimmbadabdeckungen, aber grando ist und bleibt das Original.

Technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel haben bei grando zu einer Weiterentwicklung der Produkte und Firmenstrategie geführt. Eins ist geblieben: grando-Abdeckungen werden auch heute noch „Made in Germany“ unter Einsatz von viel Handarbeit hergestellt.
 

Roberts Sohn Bert und Enkel Fredrik – international ausgezeichnet in der Kategorie “Automatic Cover”.


 

1996 übergab Robert Granderath die Firmenleitung an seine Söhne. Mittlerweile ist auch die vierte Generation im Unternehmen aktiv. Die Familientradition wird also fortgesetzt. Die Granderaths können stolz auf das sein, was sie geschaffen, wiederaufgebaut, fortentwickelt und modernisiert haben.

Und sie können stolz sein, dass sie trotz allem Erfolg auf dem Teppich (oder sollte man besser „auf dem Rollladen“ sagen?)  geblieben sind. grando ist als fairer Geschäftspartner bekannt, bei dem Service und Kulanz groß geschrieben werden. grando hat sich einen Namen als verantwortungsvoller Arbeitgeber gemacht. Und grando ist einzigartig im Branchenengagement. Bert Granderath ist seit Bestehen des Verbandes bsw-Vizepräsident, Normungsexperte auf nationaler und internationaler Ebene, Schulungsreferent, Vorsitzender des PR- und Marketingausschusses sowie derzeit Präsident des europäischen Schwimmbadverbandes EUSA. Great, grando!

Der bsw sagt „herzlichen Dank“ für so viel Einsatz. Alles Gute zum 60-jährigen Produkt-Jubiläum und weiterhin viel Erfolg.

grando I - Kopie

 

 

 

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