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Bonuszahlungen können demotivieren

Kann mehr Geld Mitarbeiter zu besseren Arbeitsleistungen bewegen? Das war eine der Fragen, die Martin Wiedemeyer von Inplace Development in den Mittelpunkt seines Vortrags auf der vergangenen bsw-Lieferantenkonferenz rückte.  Unter der Überschrift „Motivation 3.0 – was Mitarbeiter wirklich wollen“ hat er erklärt, wie man die richtigen Leistungsanreize im Unternehmen setzt. Und das sind nicht immer unbedingt Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen.

Wieso nicht, Herr Wiedemeyer?

Extrinsische –also von außen kommende – Motivation wie eine Bonuszahlung funktioniert nur kurzfristig und nimmt mit der Zeit ab.

Man muss also immer wieder neue Anreize schaffen, Situationen verändern, oder die Dosis erhöhen, damit die Motivation aufrecht erhalten bleibt.

Also verfehlen Bonuszahlungen ihre Wirkung?

Extrinsische Anreize können bei Routinetätigkeiten wie der Fließbandarbeit funktionieren, wenn das Ziel klar definiert und die Notwendigkeit der Aufgabe ausreichend begründet ist. Geht es allerdings um Tätigkeiten, bei denen Eigenverantwortung, Flexibilität und Kreativität gefragt sind, funktioniert extrinsische Motivation nicht. Sie wirkt sogar demotivierend.

Inwiefern?

Extrinsisch motivierte Menschen konzentrieren sich auf die Handlungsfolge – mehr Geld, keine Strafe, Lob – und nicht auf die Handlung selbst. Sie arbeiten also des Geldes wegen und nicht, weil ihnen ihr Tun Freude macht. Je weniger  es ihnen um die Sache geht, umso mehr konzentrieren sie sich auf den äußeren Anreiz. Bei Routinetätigkeiten ist das auch absolut in Ordnung.

Anders ist das bei intrinsisch – von innen – motivierten Menschen. Sie arbeiten aus eigenem Antrieb. Ihnen geht es um die Sache. Sie haben Spaß an der Arbeit, sind neugierig und sehen einen Sinn in ihrer Tätigkeit. Untersuchungen zeigen, dass extrinsische Motivation die intrinsische mindert. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, wollen selbstbestimmt handeln, Verantwortung für ihr Tun übernehmen und zeigen dürfen, dass sie etwas freiwillig und gerne tun. Diese Möglichkeit wird ihnen durch extrinsische Motivatoren genommen – mit der Folge, dass ihre Motivation schwindet.

Wenn nur noch der Chef motiviert ist, läuft etwas falsch. Wie die Begeisterung Ihrer Mitarbeiter wiederkommt, erfahren Sie im Seminar “Erfolgreich Führen”.

Wie kann intrinsische Motivation gefördert werden?  

Menschen motivieren sich selbst ausreichend, wenn sie ihrem Selbstwert und ihren Motiven folgen können und dürfen. Dann braucht es keine Belohnung von außen.

Gerade bei der jüngeren Generation ist das Streben nach Selbstwert sehr ausgeprägt. Sie Fragen nach dem Sinn, nach dem Warum einer Tätigkeit. Davon profitiert die Arbeitswelt. Denn die Aufgaben werden komplexer. Somit sind Kreativität, Teamarbeit und Querdenken gefragt.

Was sollten Unternehmer also tun?

Am besten sind sie beraten, wenn sie einen Rahmen für Selbstbestimmung, Exzellenz und Sinnerfüllung schaffen.

Wie kann das konkret aussehen?

Schränken Sie ihre Mitarbeiter nicht unnötig ein.  Geben Sie den Rahmen vor, lassen Sie sie machen und schenken Sie ihnen zeitliche Flexibilität. Gute Führung kontrolliert nur sehr

bedingt, besser ist, sie schafft Möglichkeiten.  Geben Sie regelmäßig Feedback und schaffen Sie Fehlertoleranz. Auf dem Weg zur Exzellenz muss auch mal etwas schiefgehen dürfen. Ganz wichtig ist aber, dass Sie sich über den Unternehmenssinn im Klaren sind und ihn sowie ihre Leidenschaft mit ihren Mitarbeitern teilen. Oder, um es mit Antoine de Saint-Exupéry zu sagen: Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben, und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.

Die richtige Motivation ist Bestandteil guter Führung. Was sonst noch dazugehört, vermittelt Martin Wiedemeyer im zweitägigen bsw-Workshop „Erfolgreich Führen“. Hier geht es zu den Anmeldeunterlagen sowie zu weiteren Seminarangeboten von Martin Wiedemeyer.

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