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Schau der Wahrheit ins Gesicht

Gesichtsbewegungen sagen mehr als Worte. Mimikresonanztrainer Martin Wiedemeyer von CBR Development bietet für den bsw Workshops zur nonverbalen Kommunikation an. Los geht es am 7. Dezember an der bsw-Akademie. Unter der Überschrift „Mimik & Gestik“ verbessern Sie Ihre Fähigkeit, Gefühle ihres Gegenübers zu erkennen und angemessen damit umzugehen. Was bedeuten herunterhängende Mundwinkel? Wie zeigt jemand wahre Freude? Und wie reagiert man, wenn Gesprochenes und Gesichtsausdruck nicht übereinstimmen? Um die Wahrheit zu sehen, muss man ins Gesicht schauen – und die Entschlüsselungscodes kennen, die Martin Wiedemeyer auch in zwei Vorträgen am 8. und 9. November im Rahmen des Internationalen Schwimmbad- und Wellnessforum auf der aquanale thematisiert.  Von A wie „Ärger erkennen“ bis Z wie „Zeichentricks verstehen“  steht hier, was Sie erwartet:

Aerger: Wenn die Nasenflügel weit auseinander stehen, die Augenbrauen heruntergezogen, die Augen zusammengekniffen und die Lippen mit Druck geschlossen sind, steht Ärger im Gesicht geschrieben –eine der sieben Basisemotionen.

Basisemotionen: Sieben Grundemotionen gibt es. Neben Ärger sind das Ekel, Freude, Verachtung, Überraschung, Furcht und Trauer.

Computeranimation: Das Gesichterlesen soll helfen, die Emotionen seiner Mitmenschen besser zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Doch auch die digitale Welt hat sich die Erkenntnisse rund um die Emotionserkennung zunutze gemacht. In Filmen wie Avatar und Benjam Button hat man so Figuren mit menschlicher Mimik geschaffen, die „echt“ wirken.

Darwin: Schon Charles Darwin kam in seinem 1872 erschienenen Werk „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren“ zu dem Schluss, dass die im Gesicht sichtbaren Gefühlsregungen nicht durch Lernen erworben werden, sondern angeboren und weltweit dieselben sind.

Ekel, eine weitere Basisemotion, äußert sich durch eine hochgezogene Oberlippe, eine sich nach vorne schiebende Unterlippe, Faltenbildung zwischen Nasenflügeln und Mundwinkeln sowie einer hochgezogenen Nase.

Furcht: Wer sich fürchtet, und damit die nächste Basisemotion zeigt, reißt die Augen weit auf, lässt die Augenbrauen nach oben gehen, zieht die Nase leicht hoch und die Mundwinkel auseinander.

Glabella – auch „Zornesfalte“ genannt – ist die Hautpartie zwischen den Augenbrauen. Sie gehört zu den Gesichtsbereichen, in denen sich Emotionen zeigen. An welchen Stellen man darüber hinaus den Gemütszustand ablesen kann, steht hier.

Höflich, gute Miene zu bösem Spiel oder echt erlebte Freude? Es gibt viele Gründe zu lächeln, und Lächeln ist die häufigste Maske.

I did not have sexual relations with that woman – eine der wohl bekanntesten Lügen. Als Bill Clinton leugnet, je eine Beziehung mit Monica Lewinsky gehabt zu haben, kann man ihm „an der Nasenspitze ansehen“, dass er lügt – zumindest sieht man ein sehr trauriges Gesicht und, nachdem er seinen – wie es scheint –  auswendig gelernten Text aufgesagt hat,  dass seine Maske fällt. Auch wenn sich Emotionserkennung nur bedingt als Lügendetektor eignet, bleibt doch festzuhalten, dass das Gesicht viel mehr verrät als das gesprochene Wort.
 


 

Jahreseinkommen steigern. Studien belegen, dass sich eine gute Emotionserkennungsfähigkeit positiv auf den eigenen Geldbeutel auswirkt.

Kommunikationskompetenz: „Das wichtigste an Kommunikation ist, das zu hören, was nicht gesagt wurde“, sagte der us-amerikanische Ökonom Peter F. Drucker. Wer durchs Gesicherlesen auch das „geschwiegene Wort“ versteht, kann sich besser in andere hineinversetzen. Empathie und emotionale Intelligenz steigen.

Limbisches System: Unsere mimische Muskulatur ist direkt mit unserem Emotionszentrum, dem limbischen System, verbunden. Folgende Muskeln sind an den Emotionsexpressionen, die unbewusst ablaufen, beteiligt:

Bild: Eilert-Akademie

Mikroexpressionen, die unwillentlichen und kurzen Emotionsausdrücke, zeigen sich für ungefähr 40 bis 500 Millisekunden im Gesicht. Alles, was danach geschieht, kann durch den Verstand gesteuert werden.

Not Face: Neuere Forschungen haben neben den sieben Basisemotionen einen weiteren Gesichtsausdruck entdeckt – das Not Face. International „Nein“ sagt man, indem man die Stirn runzelt, die Lippen zusammenpresst und das Kinn leicht nach oben zieht.

Othello: Shakespeares Othello dachte zu wissen, warum seine Frau Desdemona Angst in ihrem Gesicht zeigte. Ein folgenschwerer Fehler, der ihn veranlasst hat, erst seine Frau und anschließend sich zu töten. Darum merke: den Grund für eine Emotion kann man im Gesicht nie lesen.

Paul Ekman: Gemeinsam mit seinem Kollegen Wallace Friesen stellte der amerikanische Psychologe Paul Ekman das Facial Action Coding System (FACS) auf – die Technik, die heute zur Emotionserkennung genutzt und in den Workshops mit Mimikresonanztrainer Martin Wiedemeyer vorgestellt wird.

Quellgrund der Gedanken: „Die Mimik belebt das Gesicht und gibt den Quellgrund der Gedanken preis, am deutlichsten bei leidenschaftlichen.“ An dem, was der Schweizer Schriftstellers Emil Baschnonga sagte, wird vor allem deutlich: je mehr wir gefühlsmäßig involviert sind, desto stärker die Mimik.

Registrieren – reagieren: Gerade im Verkaufsgespräch ist es wichtig, den Kunden „bei sich“ zu halten. Sieht man in seinem Gesicht Signale, die darauf hindeuten, dass er droht „auszusteigen“, kann man reagieren, bevor er ein „Nein“ formuliert. Was darüber hinaus erfolgreiche Verkaufsgespräche ausmacht, lernt man an der bsw-Akademie im Training “Durch Beratung zum Verkauf“, das jetzt auch einen “Mimik-Baustein” enthält. Ebenfalls ums Gesichterlesen angereichert wurde die Schulung für erfolgreiche Führungskräfte.

Small Talk for big data: Emotionen im Gesicht seines Mitmenschen lassen sich besonders gut wahrnehmen, wenn man ihn im „Neutralzustand“ kennt. Dazu eignet sich entspannter Small Talk – zum Beispiel am Beginn eines Kunden- oder Mitarbeitergesprächs. Denn manchmal liegen hinter Stirnrunzeln, Naserümpfen und Mundwinkelzucken keine tieferen Bedeutungen, sondern einfach nur Angewohnheiten. Im Übrigen gilt das nicht nur für die Mimik. Wenn man weiß, wie sich ein Mensch normalerweise gibt, wie er spricht, gestikuliert und sich bewegt, merkt man sofort, wenn er von seiner Baseline abweicht – je nach Kontext und weiteren Merkmalen kann das auch ein Indiz für eine Lüge sein. Sehen Sie hier zunächst den hölzern wirkenden und ernst klingenden Christoph Daum mit „absolut reinem Gewissen“ und schließlich, nachdem die Lüge rausgekommen ist, wie er wieder ganz er selbst wird und zu seinem Normalzustand als lockerer, lustiger Plauderer zurückkehrt:
 

Trauer gehört auch zu den sieben Basisemotionen. Wer traurig ist, hat herunterhängende Oberlider, einen starren Blick, nach unten zeigende Mundwinkel und schlaffe Wangen.

Ueberraschung ist eine weitere Basisemotion, die man an einem leicht geöffneten Mund, angespannten Wangen und weit aufgerissenen Augen erkennen kann.

Verachtung gehört ebenfalls zu den sieben Basisemotionen und drückt sich durch einen starren Blick, nur einen hochgezogenen Mundwinkel, leicht nach oben gehenden Wangen und herunterhängende Oberlider aus.

Weltweit anwendbar: Die sieben Basisemotionen Furcht, Ekel, Ärger, Freude, Trauer, Verachtung und Überraschung zeigen Menschen weltweit auf dieselbe Weise. Gesichterlesen ist also internationale Kommunikation.

XY gelöst: „Ich habe gelernt, das, was ich sehe, auch wahrzunehmen“ (Sherlock Holmes). Der erste Schritt auf dem Weg zum Meisterdetektiv im Lesen von „Emotions-Spuren“ führt über die Vorträge oder Workshops von Mimikresonanztrainer Martin Wiedemeyer.

Youtube, Facebook, Smartphone: Starren wir nur noch aufs Display? Jedenfalls liegt die durchschnittliche Emotionserkennungsfähigkeit heute – im Zeitalter der Digitalisierung – bei nur 62,7 Prozent.

Zeichentricks: „Wir haben keinen Dialog gebraucht, wir hatten Gesichter.“ Das Zitat des us-amerikanischen Filmregisseurs Billy Wilder in Bezug auf Stummfilme bringt´s auf den Punkt: Mimik braucht keine Worte, um „verstanden zu werden“. Dann suchen Sie doch mal im folgenden Memory, ob Sie immer zwei Menschen mit demselben Gesichtsausdruck finden: (Bilder: Eilert-Akademie und CBR Development)

 

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